Was genau ist eigentlich Lektorat?
Bei dem Begriff Lektorat denken die meisten Menschen an Bücher, vielleicht an eine schlaue Person mit Brille, die in einem Verlag arbeitet. Fragt man, was jeder so darunter versteht, kommen sehr unterschiedliche Dinge heraus. „Na Korrekturlesen“ zum Beispiel oder „Bücher bearbeiten“. Beides ist irgendwie richtig, aber bietet eine Menge Interpretationsspielraum.
Der Beruf des Lektors ist traditionell in der Buchbranche angesiedelt. Als Angestellter eines Verlages kann ein Lektor sehr vielfältige Aufgaben übernehmen. Von der Entwicklung eines Buchprojektes über die Autorensuche und Vertragsverhandlungen bis hin zur eigentlichen redaktionellen Arbeit.
Freie Lektoren decken dagegen meist nur einen Teil dieses Arbeitsgebietes ab und können außer für Verlage auch in der freien Wirtschaft oder Wissenschaft tätig sein. Die Unternehmenskommunikation bietet eine große Bandbreite an Aufgaben für das freie Lektorat an. Das kann die Entwicklung eines neuen Produktnamens ebenso sein wie das Texten einer Werbeanzeige oder das Redigieren (das redaktionelle Bearbeiten) eines Geschäftsberichts.
Unter Korrektorat versteht man das Überprüfen und Korrigieren eines Textes nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung. Neben Zeichensetzung und Orthografie wird auf die Einhaltung von Zeitformen und Grammatik geachtet. Im Gegensatz zum Lektorat, das je nach Anforderung kleine bis größere Eingriffe in den Text zulässt bzw. verlangt, nimmt das Korrektorat keine Änderungen am Text vor.
Für Auftraggeber wie Auftragnehmer ist es wichtig, den gewünschten Umfang der Textbearbeitung zu definieren. Nicht selten wird ein Text in „Korrektur“ gegeben, im Laufe der Bearbeitung stellt sich jedoch heraus, dass auch eine stilistische oder gar inhaltliche Beurteilung notwendig ist. Gerade wenn mehrere Personen an der Erstellung des Textes beteiligt waren, wie es zum Beispiel häufig bei Geschäftsberichten der Fall ist, sollten beide Seiten vorher genau klären, in welchem Umfang der Lektor tätig werden soll.